Zweite Mittelpassage

Als Zweite Mittelpassage (engl. Second Middle Passage) wird in der Geschichtsschreibung der Vereinigten Staaten die nach dem Unabhängigkeitskrieg (1775–1783) einsetzende Verschleppung Hunderttausender afroamerikanischer Sklaven aus den amerikanischen Nordstaaten in die Südstaaten bezeichnet. Hintergrund dieser erzwungenen Migrationsbewegung, in deren Verlauf viele dieser Sklaven von ihren Angehörigen getrennt wurden, war die allmähliche Verlagerung der Plantagenökonomie aus dem Oberen Süden der USA in den Unteren und den Tiefen Süden sowie die Abschaffung der Sklaverei in den Nordstaaten.

Geprägt hat den Ausdruck der amerikanische Historiker Ira Berlin. In dessen Arbeiten über die Sklaverei in den Vereinigten Staaten vergleicht Berlin diese Migrationsbewegung mit dem transatlantischen Sklavenhandel, für den im Englischen die Bezeichnung „Mittelpassage“ (Middle Passage) üblich ist. Für die Sklaven, deren Leben von der Zweiten Mittelpassage geprägt wurde, hat Berlin auch den Begriff der „Migrations-Generationen“ geschaffen.


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